GIRO Nine.10 im TestDer Giro Nine 10 ist ein eher sportlicher Skihelm, der in vielen unterschiedlichen Farben (immer in matt) erhältlich ist. Er verfügt über 15 Belüftungsöffnungen, die mit den sogenannten „Weatherstrip Belüftungsabdeckungen“ verschlossen werden können. Außerdem kann man ein Audiosystem mit dem Helm verbinden bzw. in ihn einbauen, so dass man während des Ski- oder Snowboardfahrens Musik hören kann. Aber ist der Helm auch sonst so außergewöhnlich, wie Giro ihn anpreist? Wir haben den Helm auf Herz und Nieren getestet – die Ergebnisse gibt es hier!

Design:
Den Giro Nine 10 gibt es in vielen unterschiedlichen Farben, alle eher gedeckt und dezent; die Helme sind meistens matt und komplett in einer Farbe gehalten. Ein mögliches Design ist jedoch der graue Helm mit blauen Querstreifen hinten und der Silhouette von Tannenbäumen. Interessant ist, dass die Ohrenpolster zwar immer schwarz oder grau (je nach Helmfarbe) sind, dass jedoch der Gurt, der über die Ohrenpolster hinweg zieht und zum Kinngurt wird, teilweise in der gleichen Farbe gehalten ist wie der Helm. Dies ist extrem außergewöhnlich und sieht sehr hübsch aus. Die Form des Helms entspricht der von normalen Skihelmen – hier gibt es nichts weiter zu erwähnen. Giro druckt den Markennamen nur ganz vorne auf den Helm, dies deutlich kleiner als andere Hersteller – wir werten das als deutlichen Pluspunkt.

Qualität & Verarbeitung:
Giro als großer Helmhersteller (nicht nur für Wintersportler) hat natürlich eine lange und intensive Erfahrung in diesem Bereich. Dementsprechend sind die Produkte natürlich zum Teil etwas teurer, aber bringen dabei eine hervorragende Qualität mit. Auch der Giro Nine 10 zeigt eine sehr ordentliche Verarbeitung. Die Schale wird mit der InMold Technologie hergestellt (hierbei werden Innen- und Außenschale unter hohem Druck und hoher Temperatur aneinandergefügt und sind dadurch sehr stabil miteinander verbunden).

Tragekomfort & Gewicht:
Vorab müssen wir nochmals darauf hinweisen, dass es sehr wichtig ist, neue Helme vor dem Kauf anzuprobieren. Ein Helm, der nicht passt, wird auch nicht getragen werden – und ist, nebenbei bemerkt, auch nicht sicher, wenn er getragen wird. Zusätzlich sollte die Skibrille direkt mitprobiert werden – Druckstellen und Erfrierungen an der Stirn durch nicht perfekten Abschluss der Skibrille mit dem Helm kann so vorgebeugt werden.
Der Giro Nine 10 wiegt gut 400 Gramm uns gehört damit zu den eher leichten Helmen. Durch das InForm Fit System von Giro ist er innen sehr weich und liegt angenehm sanft am Kopf an. Wie jeder Skihelm heutzutage wird er mit einem Rädchen am Hinterkopf an jede Kopfform angepasst und sitzt dann sehr gut und stabil.

Belüftung:
Der Nine 10 hat natürlich Belüftungsöffnungen, die über die sogenannten Weatherstrip Belüftungsabdeckungen geschlossen werden können, falls es einmal heftiger schneit. Die Öffnungen sind über den gesamten Helm verteilt und unterschiedlich geschnitten – angepasst an die jeweilige Stelle und an das Design des Helms. Sie werden nach innen nur minimal schmaler, wie es bei einigen anderen Helmherstellern üblich ist – dadurch besteht die Gefahr, dass bei einem Sturz im Wald Fremdkörper wie Äste durch diese Löcher in den Helm eindringen und den Kopf verletzen können. Hier sammelt der Giro Nine 10 also Minuspunkte – allerdings ist er für Skifahrer, die nicht ständig im dichten Wald unterwegs sind (also die meisten) trotzdem gut geeignet und sicher.
Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass die Belüftungsöffnungen nicht mit Handschuhen am aufgesetzten Helm reguliert werden können. Stattdessen muss der Helm für die Einstellung abgenommen werden und die Weatherstrip Belüftungsabdeckungen werden von innen eingelegt oder herausgenommen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist allerdings, dass man so für jedes Loch einzeln entscheiden kann, ob man es offen oder geschlossen haben möchte bzw. wo man besonders viel Kühlung möchte und wo nicht – außergewöhnlich!

Robustheit:
Durch die InMold Technologie ist der Helm sehr stabil und robust. Die Beschichtung der Helme ist so fest, dass nicht schon bei der ersten Benutzung Kratzer im Lack bzw. auf der matten Oberfläche entstehen. Sämtliche Nähte, Gurte und Plastikteile wirken stabil und langlebig. Wir machen uns jedoch etwas Sorgen, dass die Weatherstrip Belüftungsabdeckungen irgendwann darunter leiden, dass regelmäßig an ihnen gezupft wird. Unser Test hat leider nicht ausgereicht, um das herauszufinden.

Vorteile
+ stufenlose Einstellung der Belüftung über Weatherstrip Belüftungsabdeckungen
+ verschiedene Designs
+ stufenlose Einstellung am Hinterkopf
+ Design mit farbigen Gurten am Ohrenpolster

Nachteile
– Belüftung nicht am aufgesetzten Helm regulierbar
– Belüftungsöffnungen verjüngen sich nicht nach innen
– Belüftungspolster evtl. schnell kaputt

Fazit (Preis/Leistungsverhältnis)
Insgesamt macht der Giro Nine 10 einen guten, stabilen Eindruck bei einem angemessenen Preis. Wie bei jedem Helm ist der Helm stufenlos an die Kopfform anpassbar. Die Belüftung ist sehr differenziert einstellbar, jedoch muss man den Helm hierfür abnehmen und die Abdeckungen könnten bei häufigem Gebrauch schnell Abnutzungsspuren aufweisen. Weil der Helm jedoch insgesamt mehr Vor- als Nachteile bietet, geben wir ihm eine Note 5 – sehr gut!


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